Das RAM (Random Access Memory) oder der Arbeitsspeicher sind unerlässlich und für die schnelle Arbeitsweise eines Computers gut auszuwählen. Das ist nicht so einfach aber durchaus lösbar. Einmal ist die Taktung des Ram wichtig. Hier sollte man nicht sparen und die schnellsten Bausteine erwerben, die für das Mainboard vorgeschlagen werden. Die dazu erforderlichen Daten findet man im Mainboard-Manual. Bei einer Neuanschaffung ist es ratsam, sich an den Standardkonfigurationen zu orientieren.
Wenn man also einen vorhandenen PC aufrüsten will, ist es notwendig einige technische Daten zu sammeln. das ist zunächst die Auslastung des Ram. Im Taskmanager (strg + Umsch+ Esc) gibt es einen Überblick über die Leistung von einzelnen Geräten. Hier ist der Arbeitsspeicher zu wählen. Der Arbeitsspeicher beinhaltet eine Menge von Applikationen. Auf Grund der Benutzung der Apps werden selten genutzte Programme auf der Festplatte ausgelagert. Wenn dies benötigt werden kostet das mehr Zeit zum Laden derselben. Evt. muss bei einer hohen Auslastung des Ram zunächst Platz geschaffen werden, d.h ein Programm muss auf die Festplatte ausgelagert werden. Festplattenzugriffe benötigen mehr Zeit , deshalb müssen sie möglichst vermieden werden. Direktzugriffe im Ram sind somit das Ziel, eine starke Auslastung des Ram und Auslagerungen sind somit zu vermeiden. Leider ist ein Eingriff in dieses System kaum möglich, da diese Dinge vom System automatisch geregelt werden. Das einzige, was man beim PC im Griff hat ist die Speichergröße
Während meiner Tätigkeit als IT-Manager hatte ich es mit einem System von AS/400 und /36 zu tun. Üblicherweise bekamen wir Ramgößen vom Hersteller vorgegeben. Damals kosteten Rams ein Heidengeld. Somit waren unsere Kaufleute wenig begeistert, dies nicht im Griff zu haben. Und der Hersteller schwieg und „kassierte“. Deshalb habe ich einige Überlegungen begonnen, wie dies in den Griff zu bekommen war. Bei einer kleinen Auslastung konnte man davon ausgehen, dass alles im Ram stattfand. Auslastung und Nutzung waren somit linear. d.h. im Nullpunkt eines Koordinatensystems eine Gerade mit 45 Grad (die x.Achse bildet die fiktive Ramgröße und die y-Achse die Auslastung in Prozent). Die Ableitung der Funktion 1-e^(-x) ergibt die Funktion der Steigungen in allen Punkten. Sie ist e^(-x). Mit x=0 also im Koordinatenmittelpunkt ist die Steigung 1. Die Kurve nähert sich der Asymptote 1. Damit ist diese Funktion durchaus geeignet. Es fehlt noch die Ramgröße. Wie der Kreditformel wird die Ramgöße wie der Zinsfuß eingesetzt, also y=1-e^(-x/rg)
Mit diesen theoretischen Überlegungen haben wir die AS/400 und /36 in der Firma, es waren 36 Stück, bearbeitet und siehe da, es funktionierte. Zugegeben, die Formel ist eine Näherung und nicht exakt stimmig, aber sie erfüllt Ihren Zweck. Das Windows-System hat da etwas komplexere Aufgaben. Die blaue Linie ist die tatsächliche Ram-Auslastung, der Abstand zwischen der braunen Linie und der blauen Linie ist der Inhalt ausgelagerter Teile. je mehr ausgelagerte Teile gibt, umso höher ist der Verkehr mit der Festplatte zum Ein- und Auslagern
Mit Excel habe ich dieses Diagramm erstellt, welches die Verhältnisse normiert darstellt. Die Ramgröße ist damit 1 und muss mit der tatsächlichen Ramgröße multipliziert werden, genauso die fiktive Ramgröße (x-Achse). Bei der fiktiven Ramgröße 1 ist das Ram zu etwa 65 % belastet, Ein- und Auslagerungen sind schon vorhanden, Größenordnung 1/2 Ram. Je nach Programmmix kann das schon ein Trigger sein. Wenn Windows eine benutztes Ram mit 80 % angibt, dann ist die fiktive Ramgröße 2. Multipliziert mit der tatsächlichen Ramgröße, z.B. 16 GB, ergibt sich eine fiktive Ramgröße von 32 GB, und eine ausgelagerte Größe von etwa 28 GB. Diese lässt den Computer natürlich langsamer werden, da er dauernd mit Ein- und Auslagerungen beschäftigt ist. in dem Fall ist eine Erhöhung des Ram auf 32 GB angebracht. Genauso ist eine zu große Ramgröße erkennbar. Die macht den Computer zwar auch schnell, aber die Ein- und Auslagerungen sind gering, weil alles sich im Ram ansiedelt. Da kann man sich Kosten ersparen, resp. besser ein schnelles aber kleineres Ram benutzen, alles eine Preisfrage.
Ich habe meist eine Faustformel benutzt, die sehr praktisch war. Wenn das Ram eine Auslastung von deutlich über 50 % aufwies, habe ich es schlicht in der Größe verdoppelt. Andere Geräte sind natürlich für die Arbeitsgeschwindigkeit ebenso wichtig. Das erfordert auch u.U. ein anderes Mainboard und damit eine entsprechende Aufrüstung des PCs. Ich hoffe, dass dies eine Hilfe für eure Entscheidungen ist.
Johannes Lötz, 13.7.2024